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Adjektive: geschmäht, missbraucht und missverstanden. Von Glanz und Elend einer Wortart, die es heut


Benutze eins? Benutze keins? Adjektive zu ächten ist ebenso töricht, wie ein Drei-Sterne-Menü ohne Salz zu kochen. Hier ein paar Beispiele, wie es geht und wie nicht

Deutschsprachige Schreibratgeber und Lektoren schlagen gern auf Adjektive ein oder legen Autoren nahe, auf sie zu verzichten. Wenn es aber trotzdem unbedingt sein müsse, dann bitte, bitte, lieber Autor, benutze lediglich eins. Die Ökonomie des Schreibens nun aber besteht nicht im Zählen von Adjektiven, sondern in ihrem klugen Gebrauch.

Um Missverständnissen vorzubeugen, hier eine Definition:

Adjektive treten im Text als Attribut ( der lahme Typ) , als Teil von Prädikaten (der Typ ist lahm) und als Adverb (der Typ redet lahm ) auf. Partizipien (der geliebte Typ) werden dabei adjektivisch benutzt und zählen in dieser Funktion zu den Adjektiven.

1. Vom Glanz der Adjektive

Bewusst ausgewählte Adjektive können Ihre Texte zum Leuchten bringen, sie bildhafter, sinnlicher und lebendiger machen. Adjektive besitzen Eleganz, erzeugen originelle Bilder, sorgen für Präzision und Klarheit wie jede Wortart-- wenn Sie den Umgang mit ihnen meisterhaft beherrschen.

Eine Auswahl quer durch die Literaturgeschichte und Genres:

Donna Tartt: Pulitzer-Preisträgerin

Aus: „Der Distelfink“: bildhaft: „... und hockte immer auf der Stuhlkante wie ein lang gestreckter, eleganter Sumpfvogel...“

dito: „... auf wachsam tigerhafte Weise...“

dito: „... hochglänzend, nervös und elegant wie ein Rennpferd...“

Ernest Hemingway: vielzitierter „Meister des Weglassens“ und der Verknappung

Aus: "Haben und Nichthaben" Das Kielwasser lief in zwei schaumigen Kurven in der Richtung, wo jetzt achteraus der Leuchtturm braun, kegelförmig und dünn vergittert am Horizont zu sehen war. (1 Satz, 4 Adjektive, inklusive einer Dreier-Reihung)

Kim Edwards: preisgekrönte Autorin und „Creative Writing“-Dozentin an der Uni

Aus: „Die Frau des Fotografen“: anderer Aspekt: „... als sie auf den vertrauten, engen Straßen zurückfuhr...“

Genauigkeit: „... Bilder von verschüttetem Wein, sich über den Boden kringelnden Luftschlangen und ruiniertem Braten zogen ihr durch den Kopf...“

Stephen King: preisgekrönt

Aus: „Love“ überraschende Verbindung: „.. es wirkt drohend und prächtig...“

eher profan: „... emotional und körperlich zu müde..“

Günter Grass: Nobelpreis für Literatur

Aus: „Die Blechtrommel“ Steigerung: „Wie blind, nervös, wie unerzogen sind sie.“

Genauigkeit: „... kritzeln langgezogene, unanständige Strichmännchen...“

dito: „… den zäh flexiblen Packen...“

Charles Dickens:

Aus: „Die Geschichte des armen Verwandten“ Einführung einer Nebenfigur:

sinnlich, bildhaft: „Betty Snap, ein hässliches, welkes, gelbgesichtiges altes Weib...“ Oder aus „David Copperfield“:

Genauigkeit: „... sah sich langsam und forschend im Zimmer um...“

Umberto Eco: 39 x die Ehrendoktorwürde, 5 Literaturpreise:

Aus: „Der Name der Rose“ Es gibt magische Augenblicke von großer körperlicher Erschöpfung und heftiger innerer Spannung...“

„...von meinem schweren und siechen Körper...“

„... die denkwürdigen und entsetzlichen Ereignisse...“

Alice Munro: Nobelpreis für Literatur (2013)

Aus „Tricks“

Personenbeschreibung: Er war das, was man früher einen altmodischen Junggesellen nannte, asexuell, soweit sie es beurteilen konnte..., prüde gegenüber allen persönlichen Geständnissen, unendlich unterhaltsam. (1 Satz, 6 Adjektive, aber wie raffiniert, elegant und sinnvoll benutzt)

Personenbeschreibung: Aber nichts an ihr war niedlich oder süß oder elegant im Stil der Zeit. Eher ein wenig wild, zigeunerhaft, mit den billigsten silberfarbenen Armreifen und den langen, unbändigen, krausen, schwarzen Haaren, die sie in einem Haarnetz tragen musste, wenn sie bediente.

(2 Sätze, 11 Adjektive; davon allein 4, um die Haare zu beschreiben)

Thomas Wolfe, einer der großen Romanciers der Weltliteratur, 1938 nur 38-jährig verstorben

„Schau heimwärts, Engel!“, 1929, wurde von einem der berühmtesten und begnadetsten Lektoren des 20. Jahrhunderts, Max Perkins (entdeckte u.a. Fitzgerald, Hemingway), von etwa 1 000 Seiten auf circa 600 Seiten im amerikanischen Original zusammengestrichen.

Und was ließ die Lektoren-Legende stehen?

„... tabakfleckigen weißen Spitzbart...“ „Sie würde allein mit ihrer tauben, hochbetagten Mutter abseits der Straße in einem kleinen Häuschen, das von einsamen singenden Kiefern umstellt war...“ (22 Wörter, davon 5 Adjektive)

bildhaft: „Perlmutterlicht fiel auf die obstige Architektur, das getürmte Mauerwerk der speichelblanken roten Winteräpfel, das spitzigbleiche Gelb der Florida-Orangen, die lila Trojakertrauben in ihrem Bett aus Sägemehl.“ (1 Satz, 6 Adjektive – und sie erzeugen ein wundervolles Bild)

sinnlich: „Alles, was seine Hände berührten, reifte zu prallem, prickelndem Leben heran... seine großen Kirschbäume strotzten von schweren, klebrigen Kleinodien... Die Erde war fruchtbar für ihn wie eine dralle Frau.“

(Und nur mal nebenbei: Für Jack Kerouac, Cormack McCarthy, Jonathan Franzen ebenso wie für Hermann Hesse galt Wolfe als Vorbild fürs eigene, biographisch gefärbte Schreiben.

Die Beispiele oben zeigen Ihnen die Wunderwelt der Adjektive, und wenn Sie die ebenso meisterhaft beherrschen wie die zitierten Autoren, dann verfügen Sie über eine Fülle von Möglichkeiten, sie klug zu gebrauchen.

2. Vom Elend der Adjektive und wie Sie es vermeiden

Adjektive haben es heute unter anderem deshalb so schwer, weil viele Schreibanfänger sich ihrer gedankenlos und undifferenziert bedienen. Vor allem aber benutzen sie zu oft dieselben Adjektive in immer demselben Kontext.

Woran krankt es am häufigsten?

1. Inflationärer Gebrauch

Adjektive oder auch Adverbien werden von so manchen Autoren gern mit der Gießkanne über die Texte gegossen. Motto: Viel hilft viel. Dabei geht`s Ihren Texten dann wie den meisten Pflanzen: Ein Zuviel ruiniert sie schnell und häufig gründlich.

Das können Sie tun:

Achten Sie bei Adjektiven stattdessen auf Originalität oder Überraschungen, die man zum Beispiel durch eine Kombination von zwei Adjektiven hervorrufen kann, wie z.B. oben Stephen King mit: "... es wirkt drohend und prächtig".

2. Klischees

Oft benutzen Autoren immer dieselben Wortkombinationen, die deshalb längst zu Klischees verkommen sind wie:

  • sanfte Hügel, sanftes Licht, sanftes Streicheln: Hügel sind "sanfte" Erhebungen, Streicheln ist ebenfalls "sanft". Was soll mir sanftes Licht sagen? Sanft gehört längst auf den Index der überflüssigen Wörter

  • strahlendweiße Zähne, strahlendes Lächeln: Dauerfloskel in jedem Trivialroman

  • laues Lüftchen, lauer Abend: zieht sich seit dem 19. Jahrhundert durch alle Herzschmerz-Romane

  • samtweiche Stimme, samtweiche Hände: Leute, lasst mal gut sein und strengt euch an

  • schöne, blasse Frau: Ist das jetzt Angelina Jolie oder Nicole Kidman?

  • elegante, lange Beine: dagegen Donna Tartt: "wie ein lang gestreckter, eleganter Sumpfvogel". So übersetzt man so etwas ins Literarische.

  • schmunzelnd blätterte er in etwas, schmunzelnd schaute er auf, schmunzelnd drehte er sich um, schmunzelnd sah er ihr nach

Wenn Autoren keine andere "Handlung" Ihrer Protagonisten einfällt, schmunzeln sie heute in fast jedem Anfänger-Roman. Man kann inzwischen Wetten darauf abschließen.

Derartige Klischees helfen Ihren Texten nicht, bildhaft und lebendig zu werden.

Das können Sie tun: So etwas können Sie gern in Ihrer ersten Fassung runterschreiben, doch wenn Sie Ihren Text korrigieren, sollten Sie darüber nachdenken, ob Ihnen nicht eine bessere Alternative einfällt. Zum Beispiel:

Szenische Sätze statt Klischees:

Einfaches Beispiel, um sinnentleerte Adjektive wie waidwunder Blick oder Adverbien wie schaute waidwund, beklommen, versteinert, schreckerstarrt zu ersetzen:

1. „Sie schaute mich schreckerstarrt an.“

Alternative a: Ihre Schultern sackten herab und einen Moment stand sie so eingefroren da wie ein Standbild aus „Matrix“.

Alternative b: Sie starrte mich an mit Augen ohne Glanz, als hätte sich ihre Seele längst ohne ihren Körper davongemacht.

Was würden Sie aus Satz 1 machen? Ich würde b) wählen, aber es gibt zig Alternativen.

Denken Sie drüber nach, denn „schreckerstarrt“, "versteinert" und Konsorten gehören ebenfalls auf den Index der überflüssigen Wörter.

3. Beliebigkeit und Ungenauigkeiten

Benutzen Sie Adjektive, weil Sie gerade keine Lust zum Nachdenken haben, kommt häufig Folgendes dabei heraus: (das alles sind Zitate aus Büchern, die bei amazon veröffentlicht wurden) maßlose Enttäuschung

unangenehmer Geruch sanftes Licht der Tischleuchten

etwas strahlt eine gewisse Faszination aus

ein Mann mit einem langen, strohblonden Zopf und buntem Hemd

kleine, schlanke Person, ihr Körper in dem kurzen Kleid

ein Kleid, irgendwie blutrot

In solchen und ähnlichen Fällen muss die Frage spätestens beim Überarbeiten lauten:

  • Sehen Sie irgendetwas vor sich? Da gibt es also eine "kleine, schlanke Person in einem kurzen Kleid". Sehen Sie sie? Nein? Sie sind in guter Gesellschaft: Niemand sieht sie.

  • Und was ist ein "unangenehmer Geruch"? Bekommen Sie gerade ein Gefühl für das Widerliche, Abstoßende des Geruchs? Ist der stickig? Riecht es verbrannt? Ätzend wie das Katzenklo -- oder was soll ich mir darunter vorstellen?

  • Was meint das "sanfte Licht" der Tischleuchten? Und ist "Schreibtischlampe" nicht eh genauer -- denn genau die meinte der Autor.

  • Und was , bitteschön, soll mir "ein Kleid, irgendwie blutrot" sagen? Irgendwie ist zwar kein Adjektiv, gehört aber dennoch postwendend und kategorisch auf den Index.

Das können Sie tun: Fragen Sie sich immer: Geht es bildhafter, klarer, präziser? Brauchen Sie das Adjektiv wirklich oder reicht z.B. "er war enttäuscht" statt der maßlosen Übertreibung durch "maßlose Enttäuschung"?

Solche maßlosen Konstruktionen erinnern mich immer an pubertierende Mädchen, für die nichts normal sein darf und alles, auch noch das unwichtigste Ereignis zum Drama erhoben wird.

4. Variationen in Adjektiv-Reihungen Häufig sind Adjektiv-Reihungen nur Variationen derselben Aussage, statt dem Nomen oder der Handlung einen neuen, gar überraschenden Aspekt hinzuzufügen.

  • düsterer, bedrohlicher Himmel

  • aufgewühltes, stürmisches Meer

Dagegen wirkt selbst der häufig benutzte Vergleich von Händen wie Schaufelbagger im Folgenden fast schon originell:

  • "Hände wie Schaufelbagger, ausladend, zupackend, bedrohlich."

Aus dem Mustertext aus Stephen Kings „Das Leben und das Schreiben“, (Tb, S. 307):

  • „... zögerlich, niedergeschlagen, fast deprimiert“.

Was streicht King?

„Deprimiert“, weil es nur eine Variation von „niedergeschlagen“ ist.

Und: King lässt zwei Adjektive stehen: "zögerlich" und "niedergeschlagen".

Das können Sie tun: Achten Sie immer darauf, wenn Sie zwei oder drei Adjektive aneinanderreihen, ob das Synonyme sind und sie Ähnliches beschreiben, statt mit einem anderen, vielleicht sogar überraschenden Aspekt aufzuwarten. Beispiele dafür haben Sie bereits am Anfang des Artikels gelesen.

4. Falscher Gebrauch

Mitunter werden Adjektive falsch benutzt:

  • leises Surren (gibt es ein lautes?)

  • bodenständiges, traditionelles Handwerk ("traditionell" liegt bereits in der Definition des Wortes Handwerk, ebenso bodenständig, oder kennen Sie eins, das halbseiden ist?)

  • der niederträchtige Schurke

  • der schlaksige Lulatsch,

  • jemand ist bissig und zynisch

Ein Zyniker ist per Definition immer bissig, ein Lulatsch schlaksig etc.

Das können Sie tun: Wenn Sie unsicher sind, schauen Sie unter duden.de nach. Da finden Sie schnell und unkompliziert, welche exakte Bedeutung ein Wort hat.

Denn solche Adjektive gehören tatsächlich schnellstens auf den Müll zu allen anderen überflüssigen Wörtern, Absätzen oder Szenen in Ihren Texten.

3. Worauf sollte man beim Einsatz von Adjektiven erzähltechnisch achten?

Wie wirken Adjektive auf das Tempo einer Geschichte?

1. Adjektive verlangsamen das Tempo eines Satzes. Doch Vorsicht, das tun auch andere Wortarten und vor allem Satzgefüge mit Nebensätzen 2. und 3. Ordnung.

2. Wenn Sie in der Handlung das Tempo anziehen, sollten Sie Ihre Sätze verschlanken, um sie rhythmischer, vielleicht sogar stakkatohafter zu gestalten. Und in solchen Fällen verzichten Sie besser auf Adjektive.

3. Wenn Sie, wie z.B. die Thriller-Autoren Karin Slaughter, Don Winslow, John Grisham u.ä., vor allem handlungsgetrieben erzählen, dann schauen Sie sich an, wie diese Autoren es machen.

Slaughter, Grisham und Winslow benutzen fast nie Adjektive und übersetzen fast alle seelischen Zustände ihrer Protagonisten in Handlungssequenzen (wie ich z.B. in "Szenische Sätze statt Adjektive").

Wann benutzen Sie sie?

Wenn Sie dem

  • Leser gerade eine Pause gönnen

  • oder sich als Autor einfach nur Zeit lassen, um Ihre Geschichte in ihrer ganzen Wucht und Dramatik zu entfalten -- wie es z.B. Donna Tartt tut.

In solchen Fällen greifen Sie ruhig zu. Bedienen Sie sich im Fundus grandioser, bildhafter, eleganter Adjektive und scheuen Sie sich in solchen Fällen auch nicht davor, mehrere Adjektive für ein Nomen zu benutzen, um ihm einen überraschenden Drive zu geben. ​

Die Crux aber ist immer dieselbe:

  • Sie brauchen ein Gefühl dafür, was funktioniert und was nicht.

  • Sie brauchen ein Gefühl dafür, was Ihr Text gerade benötigt.

  • Sie brauchen eine Gefühl dafür, ob Sie das, was Sie gerade mit den Adjektiven tun wollen, nicht doch besser mit einem einzigen, szenisch gestalteten Satz bewirken können („szenische“ Sätze im Sinne des „Show don't tell" sind vor allem Sätze mit Verben der Bewegung).

Das können Sie tun: Wenn Sie jemals Bücher in einem klassischen Publikumsverlag veröffentlichen möchten, kann ich Ihnen nur raten, unbedingt etwas zu entwickeln, das Sie im normalen Leben vielleicht sogar verachten: Werden Sie beim Überarbeiten penibel, ja, kleinkariert und pingelig. Und das Satz für Satz und Wort für Wort.

Mit anderen Worten: Um als Autor ernst genommen zu werden, sollten Sie all das kultivieren, was pflichtbewusste Eltern ihren Kindern predigen und wogegen Kinder spätestens in ihrer Jugend rebellieren: fleißig, gewissenhaft und ordentlich zu sein.

Das sind Tugenden eines jeden Autors und selbst noch die versoffensten Künstler wie Fitzgerald, Bukowski oder Hemingway haben sich erst an ihren Texten die Zähne ausgebissen und dann veröffentlicht. Oder weshalb sagte Hemingway in der Paris Review, er habe "die letzte Seite" von In einem anderen Land "39 Mal geschrieben"? Neu geschrieben, wohlgemerkt, nicht korrigiert. Diese Akribie führt zur Meisterschaft. Anders geht es nicht.

4. Voraussetzungen für einen sinnvollen Umgang mit Adjektiven

Voraussetzung bei Ihrer Entscheidung für oder gegen Adjektive aber ist, dass Sie Ihren Umgang mit ihnen

  • sensibilisieren

  • Ihren Stil perfektionieren

  • mehr Klassiker, mehr renommierte Autoren lesen

  • und üben, üben, üben.

Und bedenken Sie:

„Was literarisch anspruchsvolle Autoren von Trivialschriftstellern unterscheidet“, so schreibt Sol Stein, „ist die Sorgfalt, die der besonderen Bedeutung und Resonanz von Worten gewidmet wird und der Respekt vor der Intelligenz des Lesers.“

In diesem Sinne.

Herzlich

Ihre

Mika Bechtheim

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Mika Bechtheim

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